„Jedes Mal, wenn ich diese Prozesskette starte, erhalte ich ein anderes Ergebnis…“ etwas in der Art hat der Kunde damals im KickOff gesagt. Im Raum waren die Verantwortlichen für IBM Cognos TM1 und SAP BW. Das SAP BW war Datenquelle für TM1 und wurde regelmäßig mit Hilfe eines IBM Tools beladen.
Works as designed
Das IBM Tool (Package Connector) führt – einfach ausgedrückt – innerhalb einer ODBC Verbindung eine SAP Query aus und stellt die Ergebnismenge der Query TM1 als Datenquelle zur Verfügung. Die Ergebnismenge der Query wird quasi wie ein Flatfile behandelt und so wunderte mich, dass bei mehrmaligem Ausführen die geladenen Stamm- und Bewegungsdaten tatsächlich nicht den Daten im SAP BW entsprachen – schlimmer noch Mengengerüste, Durchlaufzeiten und Fehler auf Datensatzebene waren, wie beschrieben, nicht reproduzierbar fehlerhaft. Aufgrund der Mengengerüste und den kurzen Timings zwischen Datenkonsolidierung im SAP BW und Planungsphase im TM1 war die Fehleranalyse extrem müssig und verständlicherweise sollte dieser Umstand schnellstmöglich korrigiert werden.
Wie sah der bisherige Prozess des Fehlererkennens und der Fehlerkorrektur aus? Fehler auf Datensatzebene vielen meist erst während der Planung in TM1 durch den Business User auf. Dieser meldet fehlerhafte Daten an das IT Team. Die Analyse des IT Teams hatte nun diverse Daten Layer von Präsentation in der Planung bis hin zum SAP BW zu prüfen und den Fehler zu finden. Ein sehr zeitaufwendiger Prozess, bei dem verschiedene Personen aus unterschiedlichen Teams zu involvieren waren (in einer für das Business zeitkritischen Phase!).
Nach einigen Tagen der Analyse entschieden wir uns SAP BW’s OpenHub Destination (OHD) zu verwenden. SAP-seitig waren die Daten, abgesehen von einigen Sonderzeichen und fraglichen Zeichenkodierungen, in Ordnung. Das SAP BW galt zurecht als Single-Point-of-Truth und hatte die Datenqualität zu verantworten. Außerdem erhofften wir uns mit dieser Herangehensweise eine deutlichen Effizienzsteigerung bei der Fehleranalyse.
TM1 Package Connector durch SAP BW OHD ersetzen
Um das Problem zu lösen und nicht wochenlang mit dem Support beider Hersteller fröhlich XML Files auszutauschen, sollten die vorhandenen BW Queries für die OHD aufbereitet werden. Das Ausführen wurde gescheduled und der Austausch der generierten Flatfiles gescriptet. Die Anzahl der Flatfiles für Stamm- und Bewegungsdaten war überschaubar. Gleichzeitig konnten wir ein paar „alte Zöpfe“ in den TM1 Ladestrecken abschneiden und ein sinnvolleres Error Logging aufbauen.
Die GoLive Phase sorgte noch mal für etwas Spannung. Weil das oben beschriebene Fehlerverhalten nicht ganz neu war, hatte man sich seine Workarounds im Produktivsystem geschaffen. Diese regelmäßigen Anpassungen fanden aber nicht zwingend den „Rückweg“ in das Entwicklungssystem.
IT Governance hat ihre Berechtigung
Keine große Nummer könnte man sagen. Eher viele kleine Fehler, die aufgrund von unklaren Verantwortlichkeiten und manuellen Hotfixes abseits der Entwicklungsrichtlinien dann irgendwann zu größeren Problemen führten. Wir definieren Verantwortlichkeiten und Prozesse, also halten wir uns daran – auch Freitagnachmittag 😉
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