Künstliche Intelligenz ist aus unserem Alltag kaum noch weg zu denken. Man bedenke nur, dass jeder Besitzer eines Smartphone mindestens eine ANI (Artificial Narrow Intelligence) bei sich trägt und täglich nutzt. Doch wie sieht der Status Quo in deutschen Unternehmen aus? Dazu hat Lünendonk die Studie „Künstliche Intelligenz – Anwendungsfelder, Herausforderungen und Ziele von KI-Projekten in Großunternehmen und Konzernen“ veröffentlich, die neben dem Status Quo vor allem gegenwärtige Herausforderungen aufzeigt.
Inhalt
Nur jedes vierte Unternehmen hat eine KI Strategie
Mehrheitlich waren sich die Befragten einig, dass KI Anwendungen in absehbarer Zukunft massive Auswirkung auf Geschäftsmodelle und -prozesse haben werden. Überraschenderweise gibt es trotzdem nur in jedem vierten Unternehmen eine übergreifende KI Strategie. In drei Viertel der Unternehmen fehlt es an einer einheitlichen Definition und damit an einem gemeinsamen Verständnis für die Potentiale dieser Technologie. Bedenkt man, dass der Return on Invest beim Thema KI für viele Unternehmen nur schwer abschätzbar ist, könnte der Nährboden für KI Projekte sicherlich besser sein.
Effizienz steht bei KI Projekten im Vordergrund
Vor allem Qualitäts- (58%) und Kostenziele (53%) stehen im Fokus der Entscheider. Customer Intelligence und die Verbesserung der Customer Journey – also die stärkere Kundenzentrierung durch Technologie – sind mit 45% dritthäufigstes Ziel von KI Projekten.
Lediglich 26% der Befragten wollen die Entscheidungsqualität mit KI Projekten verbessern. Bedenkt man, dass KI Modelle Entscheidungen auf Basis von vorhandenen Daten treffen und mehr strukturierte Daten in kürzerer Zeit analytisch verarbeiten können, als wir Menschen, schlummert hier sicherlich großes Potenzial für die Unternehmenssteuerung.
17% möchten die Mitarbeiterzufriedenheit steigern, indem wiederkehrende und zeitraubende Tätigkeiten von eigens dafür programmierten Maschinen durchgeführt werden – wieso tun wir uns damit eigentlich so schwer? Können wir die Ressourcen unserer Mitarbeiter nicht wertschöpfender einsetzen?
Fehlende Daten und kulturelle Herausforderungen stellen größten Hürden für KI Projekte dar
Daten, deren Verfügbarkeit und Qualität und die fehlenden Fachkräfte stellen die größten Herausforderungen für die erfolgreiche Durchführung von KI Projekten dar. (Da dieses Thema einen eigenen Beitrag verdient, sei es hier nur kurz behandelt.) Vor allem Datensilos und die fehlende Bereitschaft bereichs- und funktionsübergreifend Daten zur Verfügung zu stellen, hemmen (nicht nur) KI Projekte. Veraltete Infrastruktur und Legacy Systeme erschweren die Aufgabe für die Verantwortlichen weiter und erfordern meist eigene Projekte (mit entsprechenden Laufzeiten), was die Geschwindigkeit der Projekte und den Time to Market zusätzlich bremst.
Mit immerhin 44% nehmen die Befragten kulturelle Hürden in der Organisation als Hemmnisse für KI Projekte wahr. Während Arbeitnehmer Angst um ihren Arbeitsplatz haben, fokussiert die Unternehmensführung vor allem Kosten- und Effizienzprojekte, weil deren Return besser abschätzbar ist – ein Problem, dass sich nur gemeinsam und im Dialog lösen lässt.
Fazit: optimistisch die KI-geprägte Zukunft gestalten
Nun könnte man erwähnen, dass die Bundesregierung in den nächsten drei Jahren drei Milliarden Euro für die Entwicklung und die Anwendung von KI bereitstellt. Man könnte vor dem disruptiven Potenzial dieser Schlüsseltechnologie warnen. Man könnte aufzeigen, dass jede diktierte WhatApp Nachricht (Speech-to-Text), die meisten Autokorrekturen und viele weitere smarte Dinge unseres Alltags längst KI sind und über das Thema German Angst sprechen.
Lassen Sie uns lieber optimistisch in die Zukunft schauen und die vielen Potentiale in den heutigen Herausforderungen sehen! Die Studie zeigt vor allem, dass wir viel zu tun haben!
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